Fortbildung • Schulung • Supervision

Diagnostik von Traumafolgestörungen

portraet_neu-300x300Dr. med. Jan Gysi, Bern (Schweiz). Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Spezialisierung in der Diagnostik und Therapie von Traumafolgestörungen. Langjährige Tätigkeit als Oberarzt in psychiatrischen Kliniken, unter anderem den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern. Er arbeitet heute in eigener Praxis in einem interdisziplinären Praxiszentrum, zudem ist er als Supervisor und Referent in Medizin, Psychotherapie, Psychosomatik, Polizei und Justiz tätig. 2017 hat der das „Handbuch sexualisierte Gewalt – Therapie, Prävention, Strafverfolgung“ herausgegeben (Hogrefe Verlag), 2020 erschien das Fachbuch „Diagnostik von Traumafolgestörungen“.

Überblick von Jan Gysi zum Seminar: https://youtu.be/JhfT_JT5wWQ

Inhalt

Zur Diagnostik und Behandlung von Traumafolgestörungen wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten enorme Fortschritte erzielt. Als Folge davon wurden in der ICD-11 wesentliche Veränderungen eingeführt (Publikation deutsche Übersetzung 2022/2023). Angesichts der Fülle an neuen Erkenntnissen in der Psychotraumatologie kann die Übersicht über die verschiedenen posttraumatischen Symptome und Störungen jedoch herausfordernd sein.

Zur vereinfachten Übersicht wird in diesem Seminar eine Diagnostik entlang von 5 Achsen vorgestellt, basierend auf der ICD-11 und aktueller Forschung zu Traumafolgestörungen:

  • Achse I: Persönlichkeitsstörungen nach ICD-11 (u.a. mit Borderline-Muster)
  • Achse II: Spezifisch belastungsbezogene Störungen nach ICD-11: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), komplexe PTBS, andauernde Trauerstörung, Anpassungsstörung
  • Achse III: Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit: Dissoziative und partielle dissoziative Identitätsstörung nach ICD-11
  • Achse IV: Dissoziative Symptome: Dissoziativ-neurologische Symptomstörung, Depersonalisations-Derealisationsstörung, dissoziative Amnesie, u.a.
  • Achse V: Komorbide Störungen: Essstörungen, Sucht, Zwang, ADHS, und andere

In diesem zweitägigen Seminar wird eine strukturierte Erfassung von Traumafolgestörungen aufgezeigt, basierend auf dem «Trauma- und dissoziative Symptome Interview» von S. Boon und H. Matthess (TDS-I). Die verschiedenen differentialdiagnostischen Überlegungen zu Borderline-Muster (nach ICD-11), Schizophrenie und anderen psychiatrischen Störungen werden unter anderem mit Hilfe von Tabellen vorgestellt. Wichtig ist immer wieder der Bezug zur Praxis mit dem Transfer zur Behandlungsplanung.

Das Seminar basiert auf dem Fachbuch von Jan Gysi: «Diagnostik von Traumafolgestörungen – Multiaxiales Trauma-Dissoziations-Modell nach ICD-11», Hogrefe Verlag, 2020

Zielgruppe

Approbierte psychologische und ärztliche PsychotherapeutInnen sowie psychologische PsychotherapeutInnen und AssistenzärztInnen in fortgeschrittener Ausbildung. Die Veranstaltung steht auch allen anderen Berufsgruppen offen.

Für die Termine sind Fortbildungspunkte bei der Psychotherapeutenkammer beantragt.

Zeit und Ort

Das Seminar wurde 2022 zweimal angeboten und umfasste jeweils zwei Tage. Neue Termine stehen derzeit noch nicht fest.

Kursgebühr

380,- € (16 Unterrichtseinheiten)

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