Fortbildung • Schulung • Supervision

Verschiedene diagnostische Instrumente wurden unter Beteiligung von Mitarbeitenden des ZEP ins Deutsche übersetzt und stehen hier zum Download zur Verfügung:
Adverse Childhood Experiences (ACE-D)

Der ACE-Bogen wurde von Felitti et al. (1998) entwickelt und von Schäfer, Wingenfeld und Spitzer (2009) als autorisierte deutsche Version vorgelegt. er erfasst mit je einem Item fünf Formen früher Traumatisierungen (sexueller Missbrauch, körperliche Misshandlung und Vernachlässigung, emotionale Misshandlung und Vernachlässigung) und weitere belastende Erfahrungen in Kindheit und Jugend (frühe Trennung, häusliche Gewalt, Suchtprobleme oder psychische Erkrankung in der Familie, Gefängnisaufenthalt eines Familienmitgliedes). Aufgrund seiner Kürze und seines klaren Aufbaus kann er schnell und einfach angewendet und ausgewertet werden. Der „ACE-Score“ wird durch aufsummieren der Ja-Antworten gebildet. Nähere Informationen finden sich im zweiten Dokument (Schäfer I, Wingenfeld K, Spitzer C (2014) ACE-D. Deutsche Version des Adverse Childhood Experiences Questionnaire. In: Richter D, Brähler E, Strauß B (Hrsg.) Diagnostische Verfahren in der Sexualwissenschaft. Göttingen, Hogrefe. 11-15).

Primary Care Checklist für PTSD (PC-PTSD)

Die PC-PTSD wurde von Prins, Ouimette, & Kimerling (2003) entwickelt und von Schäfer & Schulze (2010) ins Deutsche übersetzt. Sie erfasst mit vier Items wichtige Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung und kann als kurzes Screening-Instrument eingesetzt werden, wenn nur wenig Zeit zur Verfügung steht.

PTSD Checklist for DSM-5 (PCL-5)

Die PCL ist eines der am häufigsten eingesetzte Selbstbeurteilungsinstrumente zur Diagnostik der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die DSM-5-Version wurde von Weathers, Litz, Keane, Palmieri, Marx & Schnurr (2013) entwickelt und von Ehring, Knaevelsrud, Krüger & Schäfer (2014) als autorisierte deutsche Version vorgelegt. Sie kann in ca. 5-10 Minuten ausgefüllt werden um auf das Vorliegen einer PTBS zu screenen, eine vorläufige PTBS-Diagnose zu stellen, oder die Symptombelastung im Verlauf zu erfassen. Dabei kann zunächst die LEC (Checkliste zu belastenden Lebensereignissen) der PCL eingesetzt werden. Falls bereits klar ist, auf welche traumatische Erfahrung die PCL bezogen werden soll, kann die LEC entbehrlich sein. Eine vorläufige PTBS-Diagnose kann gestellt werden, indem jedes Symptom als Vorhanden gewertet wird, das mit mind. „2“ bzw. „ziemlich“ bewertet wurde. Nach DSM-5 müssen mind. 1 B-Symptom (Items 1-5), 1 C-Symptom (Items 6-7), 2 D-Symptome (Items 8-14), und 2 E-Symptome (Items 15-20) vorliegen. Die Diagnose sollte anhand eines klinischen Interviews, z.B. der Clinician Administered PTSD-Scale (CAPS) oder des Strukturierten Klinischen Interview für DSM (SKID) gesichert werden.

PTSD Symptom Scale Interview (PSSI)

Das PSSI ist ein 17 Items umfassendes halbstrukturiertes Interview das Vorliegen und Schwere von PTBS-Symptomen nach DSM-IV erhebt. Es wurde von Foa, Riggs, Dancu & Rothbaum (1993) entwickelt und von Höcker & Schäfer (2012) als autorisierte deutsche Version vorgelegt. Seine Anwendung dauert ca. 20 Minuten. Jedes Item besteht aus einer einfachen Frage wobei Symptome “in den letzten zwei Wochen” erhoben werden. Es erfolgt ein kombiniertes Rating der Häufigkeit und Symptomschwere von “0” bzw. “Überhaupt nicht” bis “3” bzw. “5 mal oder öfter pro Woche/sehr viel”.

Strukturiertes Trauma-Interview (STI)

Das STI wurde von Drajer (1989) in den Niederlanden entwickelt und von Schäfer (2004) als autorisierte deutsche Version vorgelegt. Es setzt einen Schwerpunkt im Bereich der differenzierten Erfassung sexueller und körperlicher Gewalt. Zudem werden weitere frühe negative Entwicklungsbedingungen (frühe Trennung, Sucht- und andere psychische Erkrankungen der Eltern) und traumatische Erfahrungen im Erwachsenenalter erfasst. Das STI wurde besonders im Bereich der Forschung häufig eingesetzt. Ein Auswertungsmanual gibt Hinweise zur Interpretation der Ergebnisse.

Im Internet frei erhältliche Instrumente:

Traumainterview nach Foa

Homepage des Psychologischen Instituts der Universität Zürich

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